Was gibt es für Unternehmungen in Zagreb? Ich bin insgesamt zwei Wochen mit dem Rucksack durch Kroatien gereist und Zagreb war die erste Station meiner Backpacking-Reise. Ein kurzer Reisebericht über meine Eindrücke in Zagreb, die Hauptstadt der Straßencafés.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Per Europa-Ticket nach Zagreb
- 2 Ankunft in Kroatiens Hauptstadt
- 3 Zagreb – mein erster Eindruck
- 4 Ban-Jelacic-Platz
- 5 Die Kathedrale von Zagreb am Kaptol
- 6 Der Dolac-Markt: jeden Tag frische Ware
- 7 Tkalčićeva ulica – die belebteste Straße Zagrebs
- 8 Die Oberstadt von Zagreb
- 9 Die Katharinenkirche und der Lotrscak-Turm
- 10 Fazit:
- 11 Praktische Infos zu Zagreb
Per Europa-Ticket nach Zagreb
Ich erreiche Zagreb nach einer achtstündigen Zugfahrt von München aus. Während der Fahrt genieße ich die wunderbaren Ausblicke auf die mich umgebende Alpenlandschaft. Ich habe eine komplette Kabine für mich allein, außerdem kann das Fenster geöffnet werden und so lasse ich mir den Fahrtwind ein wenig um die Ohren blasen. Die gesamte Fahrt ist ein Genuss.
An fast jeder Haltestelle erfolgt eine Kontrolle des Tickets. Die Kontrolleure steigen an der jeweiligen Haltestelle ein und dann bei der nächsten wieder aus. Mein Ausweis wird einmal in Slowenien und ein weiteres Mal in Kroatien kontrolliert.
Ankunft in Kroatiens Hauptstadt
Das Hostel Palmers Lodge (Ulica kneza Branimira 25) befindet sich direkt an der Hauptstraße (Kneza Branimira) in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof, für das Bett im Dormitorio bezahle ich umgerechnet 11 €. Übrigens kann ich das Hostel weiterempfehlen. Die Hostelmitarbeiterin händigt mir eine Karte aus und erklärt mir unter anderem, dass Zagreb eine Oberstadt und eine Unterstadt besitzt.
Auch bis zum Busbahnhof (Autobusni kolodvor) sind es nur 15 Minuten zu laufen, dieser grenzt ebenfalls an der Hauptstraße. Also kaufe ich mir zuerst ein Busticket für die Fahrt nach Pula. Auf dem Weg dorthin fallen mir auf der gegenüberliegenden Straßenseite auch einige schöne Streetart-Graffitis auf:
Zagreb – mein erster Eindruck
Mein erster spontaner Gedanke ist, dass mich Kroatiens Hauptstadt ein wenig an Prag erinnert. Mit der im Hostel ausgehändigten Karte ist es auch sehr einfach, sich zu orientieren und man kann auch alles problemlos zu Fuß erlaufen.
Gegenüber des Hauptbahnhofs (Zagreb glavni kolodvor) führt eine Verbindungsstraße am Kunstpavillon und zwei wunderbaren, weitläufigen Parks vorbei direkt zum Hauptplatz (Ban Jelacic Platz) von Zagreb. Vor dem Kunstpavillon steht ein Denkmal des ersten kroatischen Königs Tomislav (regierte im 10 Jahrhundert). Tomislav sitzt auf hohem Ross und grüßt mit erhobener Lanze in Richtung des Hauptbahnhofs.
Ban-Jelacic-Platz
Mir fällt auf, dass hier niemand sonderlich gestresst ist. Die Bewohner machen hier einen ziemlich entspannten Eindruck, was ich als sehr angenehm empfinde. Die 800.000-Einwohner-Stadt Zagreb erscheint mir entspannter als zum Beispiel Rom oder Prag. Die Stadt lädt ein wenig zum gemütlichen Umherschlendern ein, ich erfreue dabei mich an den zahlreichen schönen Häuserfassaden, Parks und Springbrunnen.
Nach 15 Minuten erreiche ich dann den Ban-Jelacic-Platz, dieser ist Teil der Unterstadt von Zagreb (Donji Grad). Auf diesem Platz dürfen nur öffentliche Verkehrsmittel halten, es handelt sich um den bekanntesten und wichtigsten Treffpunkt der Bewohner. Zahlreiche Straßen-Cafés laden hier zum Verweilen und Entspannen ein. Zagreb ist nicht nur die Hauptstadt Kroatiens, sondern auch die Hauptstadt der Straßencafés.
Der Ban-Jelacic-Platz existiert seit dem 17. Jahrhundert, die verschiedenen Gebäude am Platz wurden nach unterschiedlichen Architekturstilen errichtet. Das älteste Gebäude wurde laut Reiseführer im Jahr 1827 erbaut. Zagreb ist also eine ziemlich junge Stadt. Im Zentrum des Platzes befindet sich ein Reiterstandbild des Volkshelden Joseph Jelačić von Bužim – nach ihm wurde übrigens auch dieser Platz benannt. Außerdem kann man vom Platz aus auch die Kathedrale sehen.
Die Kathedrale von Zagreb am Kaptol
Die beeindruckende, gotische Kathedrale am Kaptol-Platz ist eine der schönsten Sehenswürdigkeiten von Zagreb. Sie zählt mit ihren beiden Türmen zu den höchsten Gebäuden von Kroatien (Höhe 105 Meter) und auch zum nationalen Kulturgut.
Im 10. Jahrhundert wurde mit dem Bau der Kathedrale begonnen, später wurde das Bauwerk durch einen romanischen Dom ersetzt (Wikipedia). Nach der Zerstörung des Bauwerks erfolgte im 13. Jahrhundert ein Neuaufbau der Kathedrale im gotischen Stil (Wikipedia).
Vor der Kathedrale liegt ein Springbrunnen – es handelt sich um den „Brunnen der Mutter Gottes“. Die oberste Figur stellt die Mutter Gottes dar und die vier unteren Engel stellen die vier Tugenden des Christentums dar: Glaube, Hoffnung, Unschuld und Demut.
Der Kaptol-Platz stellt das Zentrum der bischöflichen Siedlung von Zagreb dar. Das Kaptol wurde 1094 zum Bistum erhoben und jene Festungsmauern, welche dieses Städtchen einst umgaben, sind zum Teil noch erhalten.
Der Dolac-Markt: jeden Tag frische Ware
Westlich vom Kaptol befindet sich der lebhafte und authentische Dolac-Markt (Tržnica Dolac). Es handelt sich um den größten und bekanntesten Markt der Stadt. Seit dem Jahr 1926 ist dieser Markt täglich geöffnet, meistens von 06:30 Uhr bis 13:00 Uhr. Die Bewohner der Stadt nennen diesen Markt auch den „Bauch von Zagreb“.
Die Marktfrauen und Bäuerinnen reisen aus der Umgebung an und bieten die frischen Waren aus ihren eigenen Gärten und Feldern an. Es gibt hier frische, preiswerte Lebensmittel nach Wahl: Obst, Gemüse, Fleisch, Käse und Fisch aus der Adria. Es werden außerdem auch Produkte aus Holz (Rührlöffel, Körbe) angeboten.
Ich sehe mehrere Familien auf den Markt einkaufen. Heißt dieser Markt „der Bauch von Zagreb“, weil hier sonntags so viele Familien einkaufen und sich dann den Bauch vollschlagen? Die mich umgebenden Gerüche nach Frische sind ziemlich angenehm, auch die Atmosphäre ist irgendwie heimelig. Ich sehe pralle Tomaten und Kürbisse, am liebsten würde ich die Weintrauben vor meiner Nase direkt probieren, ohne danach zu fragen.
Tkalčićeva ulica – die belebteste Straße Zagrebs
Die Straße Tkalčićeva ulica mündet in den Dolac-Markt und führt nordwärts. Es handelt sich um die beliebteste Ausgeh-Zone der Stadt. Sowohl tagsüber als auch in der Nacht handelt es sich bei der Tkalčićeva ulica um eine der belebtesten Straßen von der Stadt.
Vor allem hier wird deutlich, weshalb Zagreb auch die „Hauptstadt der Straßen-Cafés“ genannt wird. Viele Lokale laden zum Entspannen und Verweilen ein. Ich nehme in einem Café Platz und gönne mir einen wohltuenden Cappucchino für 15 Kuna. Manchmal gibt es einfach nichts besseres als einfach in Ruhe einen Cappucchino zu trinken und die vorbeigehende Menschenmenge zu beobachten.
Die Oberstadt von Zagreb
Die Oberstadt der kroatischen Hauptstadt liegt unmittelbar westlich von der Tkalčićeva ulica auf dem Berg der Stadt. Die schönste Sehenswürdigkeit und auch das Wahrzeichen der Oberstadt ist die übrigens Markuskirche. Die Markuskirche stammt aus dem 13. Jahrhundert und ist für ihr Dach mit den leuchtend bunten Ziegeln bekannt.
Die Katharinenkirche und der Lotrscak-Turm
Eine weitere Sehenswürdigkeit der Stadt ist die barocke Katharinenkirche. Hinter der Katharinenkirche hat man außerdem einen schönen Ausblick nach Osten auf die Unterstadt von Zagreb mit ihrer schönen Kathedrale.
Die die Graffitis in der Oberstadt im Umkreis der Katharinenkirche haben mir sehr gut gefallen.
Etwa 100 Meter entfernt von der Katherinenkirche befindet sich der Lotrscak-Turm, dieser ist neben der Markuskirche die größte Sehenswürdigkeit der Oberstadt. Dieser Turm ist das letzte Relikt des südlichen Stadttors. Für 2 € kannst du die Treppe hinaufsteigen und dann hast du einen wunderbaren Ausblick auf die. Im Turm befindet sich außerdem auch einen Kanone, diese feuert täglich um 12:00 einen Schuss ab.
Unmittelbar neben den Lotrscak-Turm befindet sich die obere Station der Drahtseilbahn, diese verbindet die Oberstadt mit der Unterstadt über einen Höhenunterschied von 66 Metern. Während der Fahrt hat man einen netten Ausblick auf den südlichen Teil der Unterstadt von Zagreb.
Fazit:
Vorher hatte ich keine besondere Vorstellung von Zagreb, meine Reise nach Kroatien erfolgte ziemlich spontan. Für einen Wochenendtrip ist Kroatiens Hauptstadt das ideale Reiseziel. Die Preise sind verhältnismäßig niedrig, die Stadt ist modern und hat eine schöne Architektur. Vor allem hat mir die Ruhe in Zagreb sehr gefallen, eine Hektik wie in vielen anderen Großstädten konnte ich nicht bemerken.
Praktische Infos zu Zagreb
Hinkommen
Mit dem Bus:
Zagreb ist problemlos mit dem Bus zu erreichen. Der Busbahnhof (Autobusni kolodvor) befindet sich nicht weit entfernt vom Zentrum. Von Deutschland aus fahren zum Beispiel täglich Busse von München nach Zagreb. Empfehlen kann ich dabei Flixbus und Goeuro.
Das Bus-Netz ist in Kroatien sehr gut ausgebaut und alle größeren Städte besitzen einen Bus-Terminal. In der Nebensaison ist es vollkommen ausreichend, wenn man sich das Ticket am vorherigen Tag direkt am Terminal besorgt (ist evt. billiger, als es sich online zu buchen).
Pula – Zagreb (Fahrt über 4-6 Stunden, Kosten ~70-130 Kuna [7.5 Kuna ~ 1 €])
Dubrovnik – Zagreb (Fahrt über ~10 Stunden, Kosten ~200 Kuna [Stand Nov. 2016: 7.5 Kuna ~ 1 €])
Du kannst dir ein Busticket für Kroatien auf den folgenden Seiten online bestellen:
Mit dem Flugzeug:
Der Flughafen ist ungefähr 25 Minuten vom Busbahnhof in der Innenstadt Zagreb entfernt. Vom Flughafen fahren alle 30 Minuten Shuttlebusse. Diese Busse starten am Ausgang des Flughafens und fahren bis zum Busbahnhof.
Mit dem Zug:
Ich selbst bin mit dem Zug nach Zagreb gereist, dabei habe ich mich für das Europa-Ticket entschieden (39 €!!).
Was kostet die viel in Zagreb?
Ein Stück Pizza: 10 Kuna
Ein Cappucchino: 12 – 15 Kuna
Ein Bier: 0.5 l Ozujsko ~10 – 20 Kuna
Eine leckere Pizza in der Tkalčićeva ulica <50Kuna
Eintritt Lotrscak-Turm ~15 Kuna
Übernachtung in Hostel-Schlafsaal (Nebensaison): ~70 – 100 Kuna
Unterkunft
Ich kann prinzipiell das Hostel Palmers Lodge (Ulica kneza Branimira 25) empfehlen.
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