Backpacking ist nicht nur eine Art zu reisen, sondern auch eine Lebenseinstellung. Ich liebe Backpacking einfach über alles und es gibt nichts, was ich lieber tue. Schon viele Monate bin ich mit dem Rucksack durch verschiedene Länder gereist und nicht selten denke ich nur an mein nächstes Reise-Abenteuer. Hier nenne ich 10 Gründe, warum Backpacking einfach rockt und du es unbedingt auch mal versuchen solltest.
Inhaltsverzeichnis
- 1 10 Gründe, warum Backpacking einfach rockt und du es auch mal versuchen solltest
- 1.1 Backpacking ist nicht so langweilig wie ein All-Inclusive Urlaub
- 1.2 Backpacking ist eine preiswerte Art zu reisen
- 1.3 Backpacking bedeutet einfach Freiheit pur
- 1.4 Backpacker haben nur einen Rucksack und konzentrieren sich das Wesentliche
- 1.5 Backpacking erweitert den Horizont und unseren Blick über den Tellerrand
- 1.6 Du lernst, Vorurteile zu überdenken
- 1.7 Backpacking macht Menschen gelassener
- 1.8 Beim Backpacking ist es einfach, Leute kennen zu lernen
- 1.9 Backpacker sammeln viele spannende Momente und Erfahrungen
- 1.10 Wir leben nur einmal
- 1.11 Fazit
10 Gründe, warum Backpacking einfach rockt und du es auch mal versuchen solltest
Backpacking ist also nicht nur eine bestimmte Art zu reisen, sondern auch ein Lebensgefühl. Die wichtigsten Zutaten für dieses Lebensgefühl sind ein guter Rucksack, etwas gespartes Geld und grenzenlose Neugierde auf das Neue und Fremde. Hört sich das zu einfach an? Das ist es aber nicht.
Die Welt ist voller weißer Flecken. Backpacker schauen auf eine Karte und überlegen dabei automatisch, welches Land sie als nächstes mit dem Rucksack bereisen möchten. Wir reisen nicht einfach nur, sondern tauchen mit allen Sinnen in das fremde Land ein. In diesem Artikel nenne ich dir 10 Gründe, warum Backpacking einfach rockt und du es unbedingt auch mal versuchen solltest.
Backpacking ist nicht so langweilig wie ein All-Inclusive Urlaub
Ich persönlich hasse All-Inclusive. Ein All-you-can-eat-buffet bringt uns nur in die Verlegenheit, zu viel zu essen und übermäßig Alkohol zu trinken. Dann hängt man den ganzen Tag am Pool rum und unternimmt nichts.
Backpacking bedeutet vor allem auch Erleben und das Land auf die eigene Faust zu erkunden. Backpacking bedeutet, mit dem Rucksack auf den Rücken von einen Ort zum anderen zu reisen, in verschiedenen Unterkünften zu übernachten, auch mal zu Fuß unterwegs zu sein und verschiedene Sehenswürdigkeiten aktiv zu entdecken.
Das bringt natürlich auch Schwierigkeiten mit sich. Manchmal kann eine Reise mit dem Rucksack ganz schön anstregend sein. An manchen Tagen musst du dich mit den Rucksack bei 35°C einen Berg hoch schleppen, der Bus verspätet sich, dann dauert die Busfahrt bei kaputter Klimaanlage auch noch 12 h und in der Unterkunft hast du eine Vogelspinne entdeckt. Dennoch – der Alltag von Backpackern ist einfach bewegter und so gibt es auch nachher mehr zu erzählen.
Dazu kommt, dass das Reiseland von Backpackern wesentlich mehr profitiert als von Pauschal- oder All-Inclusive-Urlaubern. Bei einer Pauschal-Reise hat nur der Reiseveranstalter bzw. das Hotel etwas von deinem Geld. Beim Backpacking hast du die Wahl, WIE und WO du das Geld ausgibst. So kannst du auch die „kleinen Leute“ besser unterstützen.
Backpacking ist eine preiswerte Art zu reisen
Ein negatives Vorurteil über Backpacker ist, dass sie um jeden Cent feilschen. Tatsächlich ist Backpacking vermutlich die preiswerteste Möglichkeit zum Reisen. Backpacker übernachten nicht in 5-Sterne-Hotels und meiden überteuerte Touren bzw Restaurants.
Anstatt in einer Unterkunft zu schlafen, nehmen wir oft lieber einen Nachtbus und versuchen, WÄHREND der Fahrt eine Mütze Schlaf zu bekommen. Anstatt in ein Taxi zu steigen, nehmen wir öffentliche Verkehrsmittel. Ich esse lieber an einem lokalen Straßenstand und riskiere dabei 6 Tage Durchfall. Der große Vorteil beim Backpacking gegenüber den teuren Pauschalreisen ist, dass wir selbst entscheiden, wo wir das Geld ausgeben. Häufig sind Backpacker deshalb länger im Land unterwegs.
Backpacking bedeutet einfach Freiheit pur
In welchen Augenblicken fühlst du dich eigentlich frei? Ich selbst fühle mich frei, wenn ich in einem fremden Land bin und den Rucksack auf den Rücken trage. In diesen Momenten durchströmt dieses unglaubliche Gefühl der Freiheit meinen gesamten Körper. Dann verspüre ich große Vorfreude und ein unbeschreibliches Prickeln auf der Haut.
Es ist einfach schön, am Busbahnhof zu stehen und zu überlegen, in welche Stadt es als nächstes gehen soll. Dabei habe ich nur meinen Backpack auf dem Rücken, das ist alles. Alles andere, was mich belastet, habe ich nicht dabei. Dieses Gefühl, an einem fremden Ort zu sein und alles in sich aufzunehmen, ist einfach Gold wert. Neue Gerüche, Eindrücke und Bilder durchströmen meinen Kopf und ich werde einfach nicht satt davon.
In diesen Momenten spielt es keine Rolle, wann du ins Bett gehst oder wann du aufstehst. Es ist egal, wenn du das Frühstück ausfallen lässt. Niemand ruft an, es gibt keinen Termin- oder Zeitdruck, das Handy klingelt nicht ständig wegen irgendwelcher Whatsapp-Nachrichten. Es gibt einfach keine Verpflichtungen.
Du bist einfach frei und es zählt nur der Moment. Die vielen neuen Eindrücke deiner unvertrauten Umgebung runden dieses Gefühl der Freiheit noch ab.
Backpacker haben nur einen Rucksack und konzentrieren sich das Wesentliche
Beim Einpacken nehmen wir häufig zu viel mit. Das ist normal und geht auch mir so. Wir besitzen viele Dinge, die wir im Grunde nicht benötigen. Tatsächlich habe ich des Öfteren bemerkt, dass diese Dinge uns einschränken. Es ist unglaublich befreiend, nur das Nötigste dabei zu haben.
Beim Backpacking hast du nur einen Rucksack. Männer tragen häufig einen Rucksack mit 70-80 l Fassungsvermögen, bei Frauen sind es 50-60 l. Dann nehmen 20 T-Shirts beim Packen einfach zu viel Platz weg. Und überhaupt – wer braucht denn unterwegs 20 T-Shirts oder Outfits ? Tatsächlich wirst du merken, dass du nur Klamotten für eine Woche benötigst. Mit weniger Besitz bist du unabhängiger und flexibler, du hast buchstäblich eine geringere Last auf den Schultern. Ich kenne viele Backpacker, die in einem 40 l Rucksack alles Wichtige dabei haben.
Es geht doch letztendlich nur um eine Reise und nicht um Selbstpräsentation. Du brauchst nicht 5 Hemden oder 6 Paar Schuhe, um glücklich zu sein. Der Besitz steht nicht im Vordergrund, sondern nur das Erlebnis und die Erfahrung.
Backpacking erweitert den Horizont und unseren Blick über den Tellerrand
Auf meinen Backpacking-Reisen habe ich unglaublich viel gelernt. Für mich ist das Backpacking die beste Schule des Lebens. Beim Reisen lässt du den Stress zu Hause und hast einen offenen Blick für das Neue.
Diese Bedingungen sind perfekt, um alles in sich aufzunehmen und dazu zu lernen. Es tut gut, manchmal auszusteigen und die Welt zu wechseln. Du triffst auf andere Menschen, neue Eindrücke und Gerüche strömen auf dich ein. Du kannst dich an der einheimischen Küche probieren und Dinge tun, die du sonst nicht tun würdest. Vielleicht meldest du dich vorher bei Couchsurfing an und übernachtest bei wildfremden Menschen auf dem Sofa. Vielleicht lernst du einige Wörter in der neuen Sprache und versuchst, so ein wenig zu kommunizieren. Dann lernst du neue Orte kennen, die dich inspirieren und die du nie vergessen wirst.
Nicht umsonst sagte J.W. Goethe einmal „Die beste Bildung erfährt ein gescheiter Mensch auf Reisen“.
Du lernst, Vorurteile zu überdenken
Backpacking ist ein Heilmittel gegen Ängste und Vorurteile. Es hilft dir dabei, Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Vor allem wirst du lernen, dass die eigene Sichtweise nur eine von vielen ist. In anderen Ländern haben Einheimische in verschiedenen Situationen naturgemäß eine andere Betrachtungsweise als du. Nicht umsonst heißt es „andere Länder, andere Sitten“.
Häufig im Leben ergeben erst verschiedene Sichtweisen aus einer jeweils anderen Perspektive das große Ganze. Es gibt meistens nicht nur DIESE EINE richtige Sichtweise. Unterhalte dich mit Einheimischen und höre zu, was sie dir zu erzählen haben. Frage sie, was sie von Deutschland (oder der Schweiz oder auch von Österreich) denken und was sie im Alltag tun. Erkundige dich, worauf sie stolz sind. Sei neugierig und öffne dich. So erfährst du häufig Dinge, die in keinem Reiseführer der Welt zu finden sind.
Natürlich solltest du das mit Verstand tun und auch auf dein Bauchgefühl hören. Selbstverständlich sind in verschiedenen Ländern diverse Sicherheitsvorkehrungen nicht unwichtig.
Backpacking macht Menschen gelassener
Eine Minute hat 60 Sekunden und eine Stunde hat 60 Minuten. Ein Tag hat 1440 Minuten, eine Woche hat 168 Stunden und ein Jahr hat 365 Tage oder auch 8760 Stunden. Ja, die Zeit ist beschränkt und wird es auch immer bleiben.
Doch wir lassen uns zu sehr durch Zeit einschränken und richten alles nach ihr aus. Die Zeit hat sich verdichtet, trotz unseres Wohlstandes. Schnellere Rechner und Transportmittel haben nicht dazu geführt, dass wir mehr Zeit zur Verfügung haben, eher im Gegenteil.
Beim Reisen kannst du auch mal den Alltag entschleunigen. Am einfachsten ist es, wenn du nur einen Rucksack hast und das Tempo deiner Backpacking-Reise selbst festlegst. Vor allem wirst du aber merken, dass es vielerorts gelassener zugeht als in Westeuropa. Nicht überall fahren Busse auf die Minute pünktlich ab. Überhaupt wird in vielen Ländern der Pünktlichkeit nicht so viel Wert beigemessen. Wichtiger ist es, den Moment zu genießen und die Zeit einfach zu nutzen. Wenn der Bus nicht am gleichen Tag fährt, dann wird eben der Sonnenuntergang beobachtet.
Es geht weniger stressig und deutlich gelassener zu. Du wirst merken, dass es nichts bringt, sich über Verspätung aufzuregen. Du kannst dich lieber mit der nächsten Person unterhalten, anstatt über die Verspätung nachzudenken. Es spielt vermutlich ohnehin keine Rolle, wenn du mit einer Stunde oder mehr Verspätung ankommst.
Beim Backpacking ist es einfach, Leute kennen zu lernen
Beim Backpacking lernst du schnell andere Leute kennen. Schließlich ist es eine Kultform des Reisens, so dass du überall auf Gleichgesinnte treffen wirst. Zum Beispiel in Backpacker-Hostels mit Gemeinschaftsraum lassen sich sehr schnell Kontakte knüpfen, dabei lernst du schnell unterschiedlichste Leute kennen. Nach meiner Erfahrung sind die meisten Backpacker sehr aufgeschlossen und von den Tipps anderer kannst du jederzeit profitieren.
Die ersten Fragen sind fast immer die gleichen – Woher kommst du? , Wo warst du bisher? Was möchtest du machen? etc. Nachdem der übliche Fragenkatalog abgearbeitet ist, können sich sehr schnell interessante Gespräche entwickeln. Beim ersten Bier lernst du noch nebenbei, wie du am besten in verschiedenen Sprachen „prosten“ und fluchen kannst. Auf diese Weise habe ich viele Travelmates kennen gelernt, mit denen ich einige Zeit unterwegs war.
Auch unterwegs ist es als Reisender einfach, Kontakte zu knüpfen. Es kann der Sitznachbar im Bus sein, der nett wirkende Mann am Café-Tisch oder auch der Verkäufer. Mit einem Rucksack auf dem Rücken in einen fremden Land ist man wohl für viele Einheimische ganz automatisch ein interessanter Gesprächspartner.
Backpacker sammeln viele spannende Momente und Erfahrungen
Es sind die besonderen Momente und Erfahrungen, die den Wert einer Reise ausmachen. Als Backpacker sammelst du viele solcher besonderer Momente und Geschichten.
Als Backpacker bereist du das Land und lernst es intensiver kennen als Pauschal-Reisende. Du bist einfach mittendrin und siehst, wie die Leute vor Ort leben und vor allem kannst du auch Orte abseits der „üblichen Touristenpfade“ kennen lernen. Vielleicht bist du gerade in Kolumbien, gehst abends in eine Salsa-Bar und nimmst an einen Tanzkurs teil. Dafür lässt du vielleicht die eine oder andere vielgelobte Sehenswürdigkeit aus, da sie ohnehin zu touristisch scheint. Manchmal fragst du nach dem Weg und es ergibt sich ein interessantes Gespräch. Du probierst lieber das einheimische Essen an Straßenständen als in teuren Touri-Restaurants. Du tauchst tiefer in das Land ein, lernst so wesentlich mehr über Kultur und Traditionen.
Aus diesen Erfahrungen ergeben sich viele spannende Erzählungen am Lagerfeuer mit Freunden. Genau diese Geschichte machen jede Reise zu einem einzigartigen Erlebnis.
Wir leben nur einmal
Ja ich weiß, du hast es schon 1000x gehört und gelesen. Aber oft nehmen wir das Leben viel zu ernst, obwohl wir nicht lebend rauskommen. Aber kein Mensch wünscht sich im Alter von 80 Jahren, dass er doch lieber längere Zeit im Büro gesessen hätte. Eher kommen dann solche Gedanken „Ach, hätte ich doch lieber mal…“.
Genau das solltest du nicht tun. Du musst nicht sofort studieren oder arbeiten, wenn du gerade das Abi gemacht hast. Du lebst JETZT, also mache das beste draus. Nichts ist schlimmer, als wenn du mit 70 ein griesgrämiger Mann bist, der immerzu über verpasste Gelegenheiten nachdenkt. Schnalle dir so schnell es geht den Rucksack auf den Rücken und los geht´s . Es ist deine erste Backpacking-Reise und du weißt noch nicht, wo du anfangen sollst? Das ist kein Problem, denn es ist noch kein Backpacking-Meister vom Himmel gefallen.
Fazit
Backpacking ist eine Lebenseinstellung und hat schon viele Menschen glücklich gemacht. Es braucht nicht viele Zutaten, damit es die Reise deines Lebens wird – ein guter Rucksack, ein Reiseführer als Orientierung, etwas gespartes Geld, genügend Zeit und eine sehr große Portion Neugierde.
Es muss dich auch nicht abschrecken, wenn du allein reist. Ich kann dir zur Beruhigung aus Erfahrung sagen, dass du auch unterwegs viele Reisende mit Rucksack treffen wirst. Außerdem kannst du dich auch in verschiedenen Facebook-Gruppen erkundigen, ob denn zur gleichen Zeit noch andere im Land unterwegs sind. Kaufe dir einen Rucksack, lass dich im Internet oder auch im Buchladen vor dem Reiseführer-Regal inspirieren und los geht´s. Dann musst du nur noch den Flug buchen und das Abenteuer kann beginnen.
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