Für welche Länder benötigst du eine Gelbfieber-Impfung? Was sind die Nebenwirkungen? Wie viel kostet eine Impfung eigentlich und übernimmt die Krankenkasse dabei die Kosten? Was ist bei einer Gelbfieber-Impfung zu beachten und wie lange hält der Impfschutz an?
Inhaltsverzeichnis
Was ist überhaupt Gelbfieber?
Das Gelbfieber ist eine Infektionskrankheit, welche durch das Gelbfieber-Virus verursacht wird. Andere Synonyme für das Gelbfieber sind Ochropyra und das Schwarze Erbrechen.
Dabei wird das Virus durch tagaktive Gelbfieber-Mücken übertragen, es ist vor allem in tropischen und subtropischen Gebieten von Afrika und Südamerika verbreitet. Nach Schätzungen der WHO erkranken jährlich 200.000 Personen an Gelbfieber, außerdem sterben jedes Jahr rund 30.000 Menschen an Gelbfieber.
Die Quelle für das Virus sind vermutlich infizierte Affenpopulationen. Die Inkubationszeit nach einer Infektion beträgt 3-6 Tage. Die Symptome sind hohes Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen, verbunden mit Übelkeit und Erbrechen. Es kommt zu Gelbsucht und Störungen der Nierenfunktion, nach 7 bis 10 Tagen tritt häufig der Tod ein.
Gründe für eine Gelbfieberimpfung
Eine Impfung gegen Gelbfieber – ja oder nein? In meinen Augen stellt sich diese Frage nicht. Gelbfieber ist eine schwere Virusinfektion, die auch zum Tod führen kann. Im Falle einer Infektion sterben nach Schätzungen ungefähr 50-60% aller Ungeimpften nach einer Gelbfieber-Infektion. Es sterben ungefähr 30.000 Menschen pro Jahr an dieser Krankheit, die meisten von ihnen in Afrika. Ohne diese Impfung existiert kein 100%iger Schutz vor einer Gelbfieber-Infektion.
Bei 99% aller geimpften bildet sich innerhalb von 30 Tage der vollständige immunologische Schutz aus. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Impfschutz ein Leben lang währt. Seit 2016 ist der Nachweis für eine Impfung gegen Gelbfieber auf Lebenszeit gültig, es sind also keine Auffrischungen notwendig. Ein guter Mückenschutz sollte natürlich trotzdem durchgeführt werden.
Mit einer Impfung kannst du mit einem ruhigeren Gewissen reisen und die Zeit besser genießen.
Gelbfieber-Impfung – die Kosten
Was kostet eigentlich eine Impfung gegen Gelbfieber? Werden die Kosten von der Krankenkasse (AOK, TK, Barmer) denn übernommen?
Es handelt sich hierbei um eine Reiseschutzimpfung. Ungeimpfte Patienten verursachen im Falle einer Infektion Folgekosten, die deutlich über den Kosten für die vorbeugende Impfung liegen. Aus diesem Grund übernehmen viele Krankenkassen die Kosten für deine Impfung gegen Gelbfieber – oder zumindest einen Teil davon. Die Abrechnung erfolgt dabei über eine sogenannte Kostenerstattung. Ein Formular für die Kostenerstattung findest du auf der Seite des Tropeninstituts.
Die Kosten für eine Impfung betragen rund 60 €. Ich weiß, dass unter anderem bei BARMER, TK, AOK und DEBEKA die Kosten übernommen werden.
Die Nebenwirkungen einer Gelbfieberimpfung
In der Regel ist die Impfung gut verträglich und es gibt keine Nebenwirkung. Das deckt sich auch mit meiner Erfahrung. Es können gelegentlich Hautrötungen, Schwellungen oder grippeähnliche Symptome auftreten (siehe Tropeninstitut). Diese Erscheinungen klingen in der Regel rasch und ohne Folgen ab.
Bei ungefähr 400 Mio durchgeführten Impfungen in den letzten Jahrzehnten kam es in 40 Fällen zu schweren Nebenwirkungen. Das entspricht einem Anteil von 0,00001%.
Was ist bei der Impfung zu beachten?
Hier gibt es nochmal einen Überblick, was bei der Impfung alles zu berücksichtigen ist.
Wo sollte die Impfung erfolgen?
Eine Gelbfieber Impfung darf nur an ausgewiesenen Impfstellen erfolgen. Die Impfung erfolgt durch eine einmalige subkutane Injektion. Die Dokumentation in einen internationalen Impfausweis ist dabei vorgeschrieben. Diese Impfstellen werden von der Weltgesundheitsorganisation WHO genehmigt. Die Impfung wird nicht durch den Hausarzt verabreicht. Ein Grund ist die Empfindlichkeit des Impfstoffes. Diese Gelbfieber-Impfstellen gibt es überall in Deutschland und nicht nur in größeren Städten wie München, Berlin, Hamburg, Frankfurt oder Dresden.
Wann sollte die Gelbfieber-Impfung durchgeführt werden?
Erkundige dich mindestens 2 Monate vor Reiseantritt über benötigte Impfungen.
Es handelt sich um eine Lebendimpfung, bei der abgeschwächte Viren injektiert werden. Bei anderen Lebendimpfungen (Masern, Mumps) sollte der Abstand mindestens 4 Wochen betragen. Ansonsten sollten die Impfungen zeitgleich am selben Tag durchgeführt werden. Bei Tot-Impfstoffen ist kein Abstand erforderlich. Die Gelbfieber Impfung sollte spätestens 10 Tage vor Beginn der Reise durchgeführt werden.
Wer sollte sich impfen lassen und wer nicht?
Theoretisch sollten sich alle impfen lassen im Falle einer Reise in die unten aufgeführten Länder mit Gelbfieber Endemie-Gebiet.
Aufgrund des Risikos schwerer Nebenwirkungen sollten Personen ab 60 Jahren eine Gelbfieber-Impfung nur erhalten, wenn ein hohes und unvermeidbares Risiko einer Infektion vorliegt. Personen mit Hühnereiweiß-Allergie dürfen den Impfstoff nicht erhalten.
Theoretisch ist eine Impfung ab den vollendeten 6. Lebensmonat möglich. Es wird jedoch empfohlen, die Impfung nicht vor Vollendung des 9. Lebensmonats vorzunehmen. In der Regel ist nach den Einreisebestimmungen der meistens eine Impfung erst nach Vollendung des 1. Lebensjahres erforderlich. Auch während der Schwangerschaft und Stillzeit darf die Impfung nur unter bestimmten Voraussetzungen verabreicht werden.
Wenn die Impfung aus medizinischen Gründen nicht durchführbar ist, dann kann im Impfausweis eine Impfbefreiung vermerkt werden. Die Länder mit Impfpflicht sind aber nicht zur Anerkennung dieser Befreiung verpflichtet.
Was ist eigentlich mit Sport und Alkohol?
Nach der Impfung solltest du für eine Woche intensive Sonnenbäder und sportliche Anstrengungen meiden. Alkohol solltest du in dieser Zeit nur in kleinen Mengen genießen. Außerdem solltest du für 4 Wochen nach der Impfung kein Blut spenden.
Die Gelbfieber Impfung: für welche Länder solltest du dich impfen lassen?
Es gibt insgesamt 47 Länder mit Endemie-Gebieten für Gelbfieber, dabei liegen 34 Ländern in Afrika und 13 Ländern in Mittel- und Südamerika. Dort tritt das Gelbfieber im gesamten Land oder auch in bestimmten Regionen auf. Übrigens treten rund 90% aller Gelbfieber-Infektionen in Afrika auf.
Die betreffenden Länder sind im Folgenden aufgeführt. Bei einer Einreise in diese Länder solltest du neben dem Reisepass auch einen Impfausweis mit gültiger Gelbfieberimpfung dabei haben. Beachte bei der Einreise, dass der Impfnachweis erst 10 Tage nach der Impfung amtlich gültig ist.
Häufig wird ein Nachweis verlangt, wenn der Reisende aus einem Gelbfieber Epidemie-Gebiet einreist. Zum Beispiel bei einem Flug von Brasilien (Endemie-Gebiet) nach Chile solltest du also eine Impfung nachweisen können. Wenn du keinen Impfschutz-Nachweis nach einem Aufenthalt in einem Endemie-Gebiet hast, dann kann die Einreise verweigert werden. Das gilt auch für Asien, wenn du von Südamerika oder Afrika aus einreist. Das Gelbfieber kommt in Asien nicht vor, obwohl die Überträgermücke für das Virus überall in Asien existiert. Auch die Karibik ist gelbfieberfrei.
Gelbfieber Impfung – Länder in Afrika
Angola, Äquatorialguinea, Äthiopien, Benin, Burkina Faso, Burundi, Elfenbeinküste, Eritrea, Gabun, Gambia, Ghana, Guinea, Guinea-Bissau, Kamerun, Kenia, Republik Kongo, Demokratische Republik Kongo, Liberia, Mali, Mauretanien, Niger, Nigeria, Ruanda, Sambia, Sao Tomé & Principe, Senegal, Sierra Leone, Somalia, Sudan, Tansania, Togo, Tschad, Uganda und Zentralafrikanische Republik
Gelbfieber Impfung – Länder in Zentral- und Südamerika
Bolivien, Brasilien, Ecuador, Französisch Guayana, Guayana, Kolumbien, Panama, Peru, Surinam, Venezuela, Trinidad & Tobago, Argentinien und Paraguay
Gelbfieber Impfung – mein Fazit
Bei Reisen in die oben aufgeführten Länder ist eine Gelbfieberimpfung notwendig. Es ist zum empfehlen, diese Impfung mindestens 10 Tage vor der Reise durchzuführen, damit die durchgeführte Impfung amtlich gültig ist. Noch besser ist die Impfung mindestens 30 Tage vor Antritt der Reise, damit der immunologische Schutz vollkommen ausgebildet ist.
Die Impfung gegen Gelbfieber kostet ungefähr 60 €, doch die Kosten werden in den meisten Fällen von der Krankenkasse übernommen. Die Schutzdauer nach einer Gelbfieber-Impfung ist lebenslang, es sind keine Auffrischungen notwendig.
Die Impfung ist nur an von der WHO akzeptierten Impfstellen möglich und kann nicht durch den Hausarzt durchgeführt werden. Diese Impfstellen gibt es überall in Deutschland. Eine gute Beratung durch den Tropenmediziner ist dringend zu empfehlen.
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