In diesem Artikel stelle ich 3 Orte vor, an denen Kreuzfahrtschiffe beschränkt zugelassen oder verboten sind.
Im Artikel 6 Gründe, warum ich nie eine Kreuzfahrt machen werde habe ich bereits berichtet, dass Kreuzfahrten aus Gründen von Natur- und Umweltschutz, aus Gründen des Arbeitsrechts und auch aus Gründen des Ressourcenverbrauchs absolut unverantwortlich sind.
Auch aufgrund von Massentourismus an beliebten Häfen wurden bereits viele Debatten über Beschränkungen und Verbote für Kreuzfahrtschiffe geführt. Heute möchte ich einige Orte und Städte vorstellen, wo bereits die Reißleine gezogen wurde, um die Auswirkungen des Kreuzfahrt-Tourismus einzudämmen.
Inhaltsverzeichnis
Die kroatische Hafenstadt Dubrovnik – maximal 2 Kreuzfahrtschiffe pro Tag
Dubrovnik ist eine wunderschöne Stadt, die malerisch am südlichen Zipfel der kroatischen Adria gelegen ist. Seit 1979 zählt die Altstadt mit der legendären Stadtmauer zum UNESCO-Weltkulturerbe. Auch das angenehme Klima und die mediterrane Küche machen Dubrovnik zu einem sehr beliebten Reiseziel.
So hat sich Dubrovnik zu einen der beliebtesten Kreuzfahrt-Häfen im Mittelmeerraum entwickelt. Zum Beispiel im Jahr 2017 wurden insgesamt 538 Ankünfte von Kreuzfahrtschiffen mit >742.000 Passagieren in Dubrovnik registriert. Aus diesen Gründen wurde die kroatische Hafenstadt häufig von Kreuzfahrt-Touristen regelrecht überrannt. Die Stadt drohte förmlich unter den Ansturm an Touristen zu ersticken und deswegen drohte die UNESCO bereits, den Titel „Weltkulturerbe“ zu entziehen.
Daher dürfen seit 2019 nur zwei Kreuzfahrtschiffe die Hafenstadt an der Adria anlaufen und dabei „nur“ 5.000 Passagiere mit sich führen. An manchen Tagen lagen bis zu 10 Kreuzfahrtschiffe in der Bucht an Land. Bereits 2018 mussten die Schiffe ihre Anlegezeiten besser aufeinander abstimmen.
Norwegen – sukzessiver Verbot von Kreuzfahrtschiffen in den Fjörden
Landschaftlich gesehen ist Norwegen eines der schönsten Reiseziele in Europa. Außerdem ist das Land für seine Fjörde weltweit berühmt, der Geirangerfjord und der Nærøyfjord zählen schließlich zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Um die Orte in den Fjorden und auch die Natur zu schützen, möchte die norwegische Regierung die Kreuzfahrtbranche stärker reglementieren. Es gelten ab sofort verschiedene Maßnahmen, die nach und nach bis 2026 verschärft werden sollen:
- ab sofort sollen in den Fjorden weniger Schiffe fahren
- es gelten Schadstoffgrenzen für die Kraftstoffe. Der erlaubte Wert für Stickoxide soll dabei schrittweis sinken
- die Schiffe dürfen keine offenen Abgassysteme nutzen
- es darf an Bord kein Müll verbrannt werden, auch der Ablass von Abwasser ist in den Fjörden verboten.
Diese Maßnahmen verschärfen sich ab 2020 sukzessive und ab 2026 sind GAR KEINE mit Schweröl betriebene Kreuzfahrtschiffe mehr in den Fjörden erlaubt. Die Bewohner der Städte Flåm und Geiranger werden sich über diese Maßnahmen sicher freuen.
Verbot von Kreuzfahrtschiffen in Venedig
Aufgrund des Massentourismus drohte auch die Lagunenstadt Venedig ihren Status als Weltkulturerbe zu verlieren. Immerhin kommen jährlich rund 25 Millionen Touristen nach Venedig.
Bislang sind die Kreuzfahrtriesen über den Lido und den Giudecca-Kanal in die Stadt eingefahren. Es ist für nicht wenige ein erschreckendes Bild, wenn diese überdimensionalen Schiffe im Zeitlupentempo am Markusplatz vorbeiziehen. Schon länger ist stark umstritten, dass Kreuzfahrtschiffe durch diese Lagune fahren. Die Ozeanriesen überragen die Bausubstanz der Stadt um ein Vielfaches, des Weiteren beschädigen sie aufgrund des starken Wellengangs den Kanal. Erst im Juni diesen Jahres gab es außerdem einen Unfall, bei den ein Kreuzfahrtschiff ein Touristenboot gerammt hat und es gab vier Verletzte.
Deswegen sollen ab sofort vor allem große Kreuzfahrtschiffe in Marghera anlegen, ein Vorort von Mestre. Ab 2020 soll ein Großteil der Schiffe aus den historischen Stadtkern Venedigs herausgehalten werden. Umweltschützer und auch der Bürgermeister Luigi Brugnaro haben von der UNESCO gefordert, Venedig in die Liste der gefährdeten Kulturgüter aufzunehmen, um mehr bewegen zu können.
Fazit
Schon einige Städte bzw. Länder haben auf den Massentourismus aufgrund von Kreuzfahrtschiffen reagiert. Das kann als ein positives Zeichen gewertet werden.
Es ist anzunehmen, dass auch andere nachziehen werden. Zum Beispiel in Mallorca de Palma diskutieren Einwohner schon lange über ein Verbot von Kreuzfahrtschiffen. Auch eine Beschränkung von einem Kreuzfahrtschiff pro Tag im Hafen ist in absehbarer Zeit möglich.
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