Im Vorfeld unserer Islandreise hatte ich bereits viele Naturfotos spektakulärer isländischer Landschaften bewundert. Ich war gespannt, wie es wohl sein würde, tatsächlich an schwarzen Stränden, auf Vulkanen und unter riesigen Wasserfällen zu stehen.
Wieder einmal wurde ich angenehm davon überzeugt, dass NUR das Reisen selbst die authentischsten Bilder liefert, die man garantiert nie wieder vergisst.
Inhaltsverzeichnis
2.500 km rund um Island
Ehrlich gesagt war ich direkt nach der Ankunft in Reykjavik noch nicht besonders angetan vom Charme der Insel. Nach der Landung ging es zuerst vom Flughafen Keflavík ins 50 km entfernte Reykjavik. Das Wetter war trübe, auf dem Weg war noch nichts von den überwältigenden Landschaften Islands zu erkennen und die Einfahrt nach Reykjavik war auch nicht der Burner. Im Gegenteil muteten die Fertigbauten in Plattenbauweise im industriellen Randgebiet für mich an, wie ähnliche Plattenhäuser in osteuropäischen Großstädten.
Im Hotel angekommen, unternahmen wir nach einer kurzen Erfrischung einen Spaziergang in die Stadt. Es war bereits abends. Aber da es in den Sommermonaten in Island nie richtig dunkel wird, kam es uns vor wie nachmittags. Die Innenstadt von Reykjavik gefiel uns dann bereits besser. Wir probierten ein paar leckere isländische Snacks, tranken ein Bier in der Essmarkthalle HLEMMUR MATHÖLL und gingen anschließend noch etwas durch die Gassen bummeln.
Mit dem Mietwagen geht´s vom Hotel aus los
Am nächsten Morgen bekamen wir den Mietwagen direkt ans Hotel gebracht. Nach einem ausführlichen Frühstück freuten wir uns, nun endlich ins Abenteuer starten zu können. Unsere geplante Island Rundreise ging einmal entgegengesetzt des Uhrzeigersinn herum um die gesamte Insel. Wir konnten es kaum erwarten, die Stadt hinter uns zu lassen und mit dem Roadtrip zu beginnen.
Gleich am ersten Tag kamen wir zum Wahrzeichen Islands, dem Kirkjufell. Wir sahen ihn bereits von Weitem. Seinen spitzen Zipfel bekommt der Berg aber erst, wenn man aus dem davor befindlichen Örtchen Grundarfjörður herausgefahren ist. Es war ein ganz besonderes Erlebnis, nun einmal selbst vor diesem isländischen Symbolberg zu stehen und auch die dortigen Wasserfälle zu bestaunen.
Ab hier ging die Reise dann weiter Richtung Norden.
Wasserfälle, schwarze Vulkanstrände und Whale Watching
In den nächsten acht Tagen besuchten wir gigantische Wasserfälle, waren an schwarzen Vulkanstränden, erkletterten mehrere Vulkane (von denen einige noch dampften), waren in verschiedenen Geothermalbädern, beobachteten Wale auf einer Whale Watching Tour, lernten die eigensinnigen und lustigen Puffins (kleine Wasservögel mit rotem, dickem Schnabel) kennen, beobachteten Geysire, standen zwischen den Erdplatten, staunten immer wieder über die gigantischen Ausmaße einiger Lavafelder, waren in idyllischen Fjorden und erlebten jeden Tag kleinere und größere Abenteuer.
Am Ende unseres Roadtrips durch Island kamen wir wieder nach Reykjavik. Erst jetzt lernten wir den Charme der Stadt richtig kennen, tauchten noch tiefer in die Gassen der Innenstadt ein, kamen an einladenden Pubs, Terrassen und Geschäften vorbei, schlenderten über den Hafen und genossen noch einmal isländische Kost in einem Restaurant.
Wir waren etwas erschöpft von der doch anstrengenden Tour, aber wir waren auch etwas traurig, dass wir diesem traumhaften Land nun wieder den Rücken kehren mussten.
Irgendwann kommen wir sicher wieder. Island hat uns in seinen Bann gezogen und ich denke, dir würde es genauso gehen.
4 Highlights, die du auf deinem Islandtrip besuchen solltest
#1 Kirkjufell
Der Berg Kirkjufell liegt in Westisland und befindet sich nur ca. 180 km von der Hauptstadt Reykjavik entfernt. Der grüne Berg ist bereits beim Einfahren ins Örtchen Grundarfjörður gut zu erkennen. Seine typische Spitzhutform bekommt er aber erst, wenn man den Ort hinter sich gelassen hat. Er ist übrigens nur 463 m hoch und kann von schwindelfreien Wanderern erstiegen werden. Gleich gegenüber befindet sich der malerische Kirkjufellsfoss (Kirkjufell Wasserfall).
#2 Dettifoss Wasserfall
Der Berg Kirkjufell hat uns vor allem deshalb in seinen Bann gezogen, weil wir ihn im Vorfeld auf zahlreichen Bildern gesehen hatten und nun selbst davor standen.
Der Dettifoss Wasserfall im Nordosten Islands ließ aber mich zumindest für einige Momente mit offenem Mund dastehen. Es ist unfassbar, welche gigantischen Wassermengen hier jede Millisekunde ins Tal stürzen. Allein vom Wassernebel der fallenden Wassermassen wurden wir am Aussichtspunkt komplett durchnässt. Erst im Nachhinein las ich, dass der Dettifoss sogar der leistungsstärkste Wasserfall Europas ist!
Wir standen lange vor dem Dettifoss Wasserfall und beobachteten die immer gleichen Formationen in den hinabstürzenden Fluten. Wenn wir nicht schon bis auf die Knochen durchgeweicht wären, dann wären wir wohl noch länger dort gestanden.
#3 Ausflug in der Mývatn-Gegend und am Krafla-Vulkansystem
Der Mývatn ist ein See und rund um den See befindet sich das Krafla-Vulkansystem. Das Gebiet liegt in Nordisland. Am See befindet sich auch ein idyllischer Campingplatz. Wir waren einen ganzen Tag lang rund um das Krafla-Vulkansystem unterwegs, kletterten auf einen Vulkan, waren am Berg Námafjall und in Hverir mit seinen heißen Quellen und blubbernden und nach Schwefel stinkenden Schlammtöpfen. So ungefähr muss es wohl in der Hölle aussehen und auch riechen.
Hier waren wir auch in der Grjótagjá, die Thermalgrotte in der John Snow aus Game of Thrones seine Unschuld verlor. Und da das Baden in der berühmten Grotte verboten ist, besuchten wir das Geothermalbad Jarðböð. Hier roch es ziemlich stark nach Schwefel, aber das Wasser war bei Außentemperaturen von um die 10 ºC angenehm heiß.
#4 Skógafoss Wasserfall
Allein über die Wasserfälle Islands könnte ein ganzer Reiseführer verfasst werden. Während der gesamten Island Rundreise waren wir an geschätzten 20 Wasserfällen. Neben den bekannten Wasserfällen gibt es zudem unzählige unbekannte an denen wir entweder nur vorbeifuhren oder kurz anhielten, ohne ihre Namen zu kennen.
Den Skógafoss Wasserfall solltest du dir jedenfalls auf deiner Island Reiseroute vermerken. Er befindet sich im Süden Islands. Hier stürzt das Wasser über eine Breite von 25 m in eine Tiefe von 60 m tosend hinab. Die Besonderheit am Skógafoss Wasserfall ist, dass du hier ohne Umstände bis an die hinabfallenden Wassermassen herangehen kannst.
Anmerkung:
Die genannten Reisetipps sind nur ein kleiner Auszug aus einer Liste, die problemlos bis auf 100 erweitert werden könnte. Mir fiel es nicht leicht, ein paar Perlen aus einer riesigen Perlenkette herauszupicken. Vielleicht warst du selbst schon in Island und hast andere Favoriten. Ich denke jedoch, dass die genannten Highlights für Einsteiger interessante Anhaltspunkte für eigene Reiseplanungen nach Island liefern können.
Für die Reisevorbereitungen können dir außerdem diese Tipps für die Planung einer Backpacking-Reise nützlich sein.
Über den Autor
Mike Lippoldt wanderte vor vielen Jahren auf unkonventionelle Weise mit dem Fahrrad nach Spanien aus. Hier machte er 2016 sein Hobby zum Beruf und gründete die Outdoor-Marke ousuca®. Auf seiner Outdoor- und Reiseseite ousuca.com berichtet er über eigene Abenteuer und gibt erfahrungsbasierte und praxisgetestete Tipps zu vielfältigen Outdoor-Themen an die Leser weiter.
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