Saqsaywaman (Sacsayhuaman) ist die imposanteste Inka – Festung rund im Cusco. Die Festung befindet sich auf 3.600 Meter Höhe und liegt dabei nur 2 Kilometer entfernt von der Plaza de Armas. Diese Stätte belegt eindrucksvoll die außergewöhnlichen Leistungen der Inkas und gibt den Forschern auch heute noch Rätsel auf.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Frühstück auf der Dachterrasse – spektakuläre Sicht auf Cusco
- 2 Cusco (Cuzco) – die ehemalige Inka-Hauptstadt & der Nabel der Welt
- 3 Das Boleto Turístico
- 4 Saqsaywaman – Inka-Festung auf 3.600 Meter Höhe
- 5 Die Festung Saqsaywaman wurde über 7 Jahrzehnte erbaut – aber wie?
- 6 Die weiße Statue Cristo Blanco zum Schutz der Heiligen Stadt
- 7 Quechua in Cusco
- 8 Tambo Machay, Pucapukara, Q´enqo und Saqsaywaman – eine Tageswanderung
- 9 Eintritt nach Saqsaywaman
Frühstück auf der Dachterrasse – spektakuläre Sicht auf Cusco
Es ist heute mein dritter Tag in Cusco. Untergekommen bin ich im Hostel Resbalosa nördlich der Plaza de Armas. Das Hostel hat übrigens eine Dachterrasse, bei meinem Frühstück mit Rührei und Coca – Tee habe ich einen sehr schönen Ausblick auf die lebendige Altstadt von Cusco.
Heute möchte ich die Festung Saqsaywamán kennen lernen. Gestern hatte ich einen schönen langen Spaziergang durch die Stadt, im Umkreis der Plaza de Armas gibt es zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Die Inka – Mauern unweit der Plaza haben mich zutiefst beeindruckt und ich kann daher den Besuch der Festung Saqsaywaman kaum erwarten.
Cusco (Cuzco) – die ehemalige Inka-Hauptstadt & der Nabel der Welt
Auf Quechua bedeutet Cuzco übrigens „der Nabel der Welt“ – dieser Ausdruck spiegelt das Selbstverständnis und den Stolz der Inka-Kultur wider. Cusco ist die ehemalige Hauptstadt des damaligen Großreiches der Inka – Kultur. Zu seinen Hochzeiten dehnte sich das Inka-Reich über eine Distanz von mehr als 4.000 Kilometern aus.
Cusco lebt und atmet Geschichte, überall in der Stadt und auch in der näheren Umgebung ist die Präsenz der Inka spürbar. Es mag sein, dass die Stadt von den spanischen Eroberern eingenommen worden ist und dass vor allem auch koloniale Kirchen das Stadtbild prägen. Auf den ersten Blick ist Cusco eine typische Stadt mit den quadratisch angelegten Straßen und weiten Plätzen. Doch einige dieser kolonialen Bauten fußen auf Inka-Mauern, auf lebendigen Relikten einer ruhmreichen Vergangenheit. Aufgrund der Stabilität wurden die Inka-Mauern von den Spaniern häufig als Fundament verwendet. Diese Mauern zählen zu den überragenden Kulturleistungen der Inkas. Die einzelnen Steine wurden so passgenau bearbeitet, dass sie exakt ineinander passten. Die bekannteste Inka-Straße in Cusco wäre die Hatunrumiyoc östlich der Plaza de Armas.
Altehrwürdige Stätten und mächtige Bauwerke bezeugen die außergewöhnlichen Leistungen der Inka-Hochkultur. Machu Picchu ist die bedeutendste bisher bekannte Inka – Festung überhaupt. Es gibt aber noch zahlreiche weitere Stätten, vor allem in der näheren Umgebung von Cusco.
Die imposanteste dieser Anlagen ist Saqsaywamán.
Das Boleto Turístico
Um die Stätten rund um Cusco besuchen zu können, benötigst du ein Boleto Turistico. Dieses Ticket kostet für ausländische Erwachsene 130 Soles (!), doch dieses Geld ist es auch wert. Mit einem ISIC-Studentenausweis bekommst du das Ticket übrigens für 70 Soles.
Mit diesem Ticket kannst du die Stätten Tambo Machay, Pucapukara, Q´enqo, Saqsaywamán, Tipón, Pikillaqta, Pisaq, Moray und Ollantaytambo besuchen. In meinem Artikel über Cusco erfährst du mehr über das Boleto Turistico und die einzelnen Stätten. Ich kaufe mir das Ticket im Touristen – Informationszentrum (Avenida del Sol 103) und der Verkäufer erklärt mir, dass dieses Ticket für 10 Tage gültig ist.
Es ist übrigens möglich, die Stätten Tambo Machay, Pucapukara, Q´enqo und Saqsaywamán auch an einem Tag zu besuchen. Mehr dazu erfährst du weiter unten.
Saqsaywaman – Inka-Festung auf 3.600 Meter Höhe
Die Festung Saqsaywamán befindet sich rund 2 Kilometer nördlich der Plaza de Armas auf einer Höhe von 3.600 Metern. Ich laufe zu Fuß hin, nach ungefähr 30 Minuten bin ich da. Für ein Taxi bezahlt man ungefähr 5 Soles.
Am Eingang wird noch mein Ticket kontrolliert, dann trete ich ein. Die imposante Anlage besteht aus drei zickzack-förmig übereinander gebauten Mauern. Übrigens haben diese Mauern eine Länge von 600 Metern.
Auch bei diesen Mauern wurden die Steine fugenlos ineinander gefügt. Außerdem fällt sofort auf, dass dabei an den Nahtstellen die größten Gesteinsbrocken verwendet worden sind, um so der gesamten Anlage die gewollte Stabilität zu geben.
Die Festung Saqsaywaman wurde über 7 Jahrzehnte erbaut – aber wie?
Die gesamte Verteidigungslinie wurde zum Schutze der Stadt errichtet. Die Anlage wurde wohl im 15. Jahrhundert über eine Dauer von 70 Jahren erbaut. Vermutlich waren ungefähr 20.000 bist 40.000 Arbeiter in die Errichtung der Festung involviert. Gegenüber der Anlage liegt ein Trachyt-Felsen, von dort soll der Inka-Herrscher angeblich auf einem Thron die Erbauung der Anlage überwacht haben.
Gemäß Wikipedia ist die untere Mauer 9 m, die mittlere 10 m und die obere 5 Meter hoch. Einige der verwendeten Gesteine haben eine Höhe von mehr als 3 oder 4 Metern. Wie aber haben die Inka diese Festung errichtet? Wie haben sie diese Brocken nur bis hierher gebracht? Ich stehe vor den gewaltigen Mauern kann mir diese Frage bei bestem Willen nicht beantworten. Viele der herangeschafften Brocken haben ein Gewicht von mehr als 100 Tonnen. Wenn man berücksichtigt, dass der größte Stein 9 m x 5 m x 4 m misst dann ergibt sich ein Gesamtgewicht von mehr als 200 Tonnen.
Das ist eine unglaubliche Leistung, vor allem wenn dann noch bedacht wird, dass der Steinbruch mehr als 20 Kilometer entfernt liegt. Angeblich kannten die Inka das Rad noch nicht. Ich staune und habe Fragen über Fragen. Das Wort „Waman“ bedeutet auf Quechua übrigens so viel wie „Falke“.
Die weiße Statue Cristo Blanco zum Schutz der Heiligen Stadt
Auf einem Nachbarhügel findet sich die weiße Christ-Statue Cristo Blanco. Mit ausgebreiteten Armen erhebt sie sich auf den Stadthügel über Cusco. Von dort gibt es einen wunderbaren Ausblick auf das Dächermeer von Cusco.
Ich kann die Plaza de Armas erkennen, mit der Kathedrale und auch die Jesuitenkirche. Weiter rechts erhebt sich die Iglesia La Merced, das wohl älteste Gotteshaus von Cusco.
Quechua in Cusco
Etwas abseits des Hügels treffe ich auf eine Band – die Männer tanzen und singen dabei auf Quechua. Es handelt sich um die Sprache der Inka, außerdem ist es die am häufigsten gesprochene indigene Sprache in Südamerika. Am weitesten verbreitet ist Quechua dabei in Peru, Ecuador und Bolivien. Wahrscheinlich ist es für Touristen auch in keiner anderen Stadt wahrscheinlicher, Quechua zu hören, als in Cusco. In Argentinien, Chile und Kolumbien wird diese Sprache nur noch von einer Minderheit gesprochen.
Die Musik hört sich fröhlich und bewegend an. Es macht Spaß, der Band zuzuhören.
Tambo Machay, Pucapukara, Q´enqo und Saqsaywaman – eine Tageswanderung
Du kannst die Inka-Stätten Tambo Machay, Pucapukara, Q´enqo und Saqsaywaman übrigens im Rahmen einer Tageswanderung kennen lernen. Dabei lässt du dich von einem Taxi oder Colectivo bis nach Tambo Machay bringen. Die Fahrt dauert ungefähr 15 Minuten. Dann folgst du der Straße zurück bis nach Cusco, die Stätten liegen alle auf dem Weg.
Die Colectivos fahren dabei in der Calle Puputi in der Nähe des „Mercado Rosaspata“ ab.
Eintritt nach Saqsaywaman
Für die Besichtigung der Anlagen Tambo Machay, Pucapukara, Q´enqo und Saqsaywaman benötigst du ein Boleto Touristico. Dieses Ticket kostet für Erwachsene (nicht Studenten) 130 Soles. In meinem Artikel Cusco – alles was du wissen musst erfährst du, welche weiteren Sehenswürdigkeiten du mit diesem Ticket sehen kannst.
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Hallo Paul,
Ein hoch-interessanter Artikel, besonders, da ich Saqsaywaman nicht besichtigt habe, leider. Ich muss aber doch noch was dazu sagen. Wir hatten in Cusco eine Free Walking Tour gemacht und damit man sich Sawsaywaman besser merken kann, hat unser Reiseführer Richard es als Sexy Woman vorgestellt. Nicht schlecht, oder ?
He Martina,
danke für den Kommentar. Bestimmt wirst du Saqsaywaman auch noch besuchen =).
Ja, das „Sexy Woman“ hab ich auch schon öfters gehört =).
Viele Grüße, Paul