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6 Gründe, warum ich nie eine Kreuzfahrt machen werde

6 Gründe, warum ich nie eine Kreuzfahrt machen werde. Kreuzfahrten sind aus mehreren Gründen unverantwortlich, vor allem aus der Sicht von Umwelt- und Klimaschutz. 

 

Es wird viel über Umweltschutz und den weitreichenden Klimawandel berichtet. Viele Menschen scheint das jedoch nicht zu stören, sie leben einfach so weiter wie bisher. Viele konsumieren und konsumieren, als ob es kein Morgen gäbe. Niemand möchte sich in Verzicht üben, denn schließlich tun es ja „die anderen“ auch nicht.

Hier erkläre ich, warum Kreuzfahrten absolut klimaschädlich sind und ich niemals an einer teilnehmen werde. Kreuzfahrten sind aus Gründen von Natur- und Umweltschutz, aus Gründen des Arbeitsrechts und aufgrund des Ressourcenverbrauchs absolut unverantwortlich.

6 Gründe, warum ich nie an einer Kreuzfahrt teilnehmen werde

Die Kreuzfahrt ist ein boomendes Milliardengeschäft. Auch bei den Deutschen werden Kreuzfahrten immer beliebter. Man könnte auch meinen, nicht Kleider, sondern Kreuzfahrten machen Leute. Im Jahr 2017 waren 2.19 Mio Deutsche mit einem Kreuzfahrtschiff unterwegs, somit hat sich die Anzahl deutscher Passagiere seit 2007 innerhalb von 10 Jahren beinahe verdreifacht. Im internationalen Vergleich sieht es ähnlich aus – jedes Jahr gewinnt die Kreuzfahrt an Passagieren. Von 2011 bis 2016 ist die Anzahl der weltweiten Kreuzfahrtpassagiere von 20,5 Mio auf 26 Mio angestiegen, das entspricht einem Anstieg von 20,5%.

Es wird angenommen, dass im Jahr 2027 ungefähr 40 Mio Passagiere an einer Kreuzfahrt teilnehmen werden.

Die Anzahl deutscher Passagiere auf Kreuzfahrten im Laufe der Zeit. Von 2007 bis 2017 hat sich die Anzahl beinahe verdreifacht.
Die Anzahl deutscher Passagiere auf Kreuzfahrten im Laufe der Zeit. Von 2007 bis 2017 hat sich die Anzahl beinahe verdreifacht.

Jahr für Jahr lassen die gängigen Reedereien neue Schiffe produzieren. Weltweit sind Werften mit dem Bauen neuer Schiffe ausgelastet. Dabei werden die produzierten Schiffe immer größer. Zum Beispiel das Schiff Harmony of the Seas kann rund 5500 Passagiere und 2400 Crewmitglieder beherbergen.

Die Preise für Kreuzfahrten sind gesunken, somit ist dieses Vergnügen auch für Otto Normalverbraucher erschwinglich. Reisende werden mit Discount-Angeboten an Bord gelockt, damit sie möglichst viel Geld unterwegs ausgeben. In diesem Artikel nenne ich 6 gute Gründe, weshalb Kreuzfahrten für mich ein absolutes No-Go sind.

Kreuzfahrt ist lokaler Massentourismus

Man stelle sich vor, in einer Stadt in der Nähe des Hafens zu leben. Gegen Mittag legen zwei Kreuzfahrtschiffe an und schon bald strömen fast 7.000 Touristen am Hafen aus, wie ein Schwarm Termiten. Das ist mancherorts Realität, und zwar jede Woche! Kreuzfahrtschiffe sind schwimmende Kleinstädte. Zum Beispiel Venedig hat jährlich rund 650 Schiffsanläufe zu bewältigen. Es lässt sich leicht nachvollziehen, dass viele Einheimische bei den einströmenden Touristen die Flucht ergreifen. Massentourismus fördert den schließlich den lokalen Kollaps. Von einigen Geschäften mal abgesehen profitieren nicht viele Einheimische von den Gästen der Kreuzfahrtschiffe.

Andere Klassiker sind die Häfen von Dubrovnik, Barcelona, Cozumel und Miami. Aber auch ein Blick nach Deutschland reicht aus, wie zum Beispiel der Hafen Rostock-Warnemünde: 1990 sind nur 3 Kreuzfahrtschiffe mit rund 1.100 Passagieren eingelaufen, 2015 dagegen waren es bereits 175 Schiffe mit insgesamt 354.000 Passagieren. Im gleichen Jahr sind in Hamburg 156 Schiffe mit 525.000 Passagieren eingelaufen.

Einige Städte haben Schwierigkeiten, diese Massen an Touristen zu bewältigen. Mancherorts spricht man wenig verwunderlich von Overtourism. In Dubrovnik gefährdeten die Touristenströme sogar den Status der Altstadt als UNESCO Weltkulturerbe. So einigte sich Dubrovnik mit Vertretern der Kreuzfahrt-Branche darauf, dass weniger Schiffe zur gleichen Zeit im Hafen anlegen dürfen.

Doch auch weniger bekannte Reiseziele sind nicht vor Kreuzfahrtschiffen sicher. Jedes Jahr setzen sich mehr Menschen nach einen langen Flug in ein Kreuzfahrtschiff in Richtung Grönland oder Antarktis, um sich mit eigenen Augen vom fortschreitenden Klimawandel zu überzeugen. Ob ihnen auch bewusst ist, dass sie den Klimawandel damit beschleunigen?

keine Kreuzfahrten Kreuzfahrtschiffe
Immer mehr Menschen setzen sich in ein Schiff nach Grönland, um sich vom Klimawandel zu überzeugen.

Kreuzfahrt bedeutet Ausbeutung auf See

Schiffsbauer, Reedereien und Reiseveranstalter streichen durch die Kreuzfahrt üppige Gewinne ein. Gemäß Angaben des Kreuzfahrtschiffsverbands CLIA erzielte die Branche 2014 Umsätze von ungefähr 110 Milliarden Euro.

Von diesem Geld profitieren jedoch nur verhältnismäßig wenige. Die Kreuzfahrt ist zu einem Massengeschäft mit wachsendem Preiswettbewerb geworden. Kein einziges Kreuzfahrtschiff ist in Deutschland registriert, ausnahmslos alle deutschen Reedereien registrieren ihre Schiffe im Ausland. Auf diese Weise können Steuern in Millionenhöhe gespart werden und es werden Crewmitglieder aus Niedriglohnländern angeheuert. Unter den Besatzungsmitgliedern auf einen Kreuzfahrtschiff herrschen klare Hierarchien. Während Offizieren geräumigere Kabinen zur Verfügung stehen, sind viele andere Beschäftige in kaum zumutbaren Kabinen untergebracht. Nicht selten sind sie so klein, dass das Gepäck kaum untergebracht werden kann.

Das Arbeitsrecht der Mitglieder richtet sich nach dem Flaggenstaat. Viele Crewmitglieder, die als einfache Hilfskräfte im Hotel- und Restaurantbetrieb eingesetzt werden, arbeiten dabei häufig 7 Tage die Woche und 12 Stunden am Tag. Auch 14-Stunden Schichten sind keine Seltenheit. Die Folgen der Ausflaggung sind also lange Arbeitszeiten und niedrige Löhne. Die Arbeit erfolgt dabei unter Bord, größtenteils ohne Tageslicht.

Aufgrund der unterschiedlichen Nationen der Mitarbeiter ist die Gründung einer Gewerkschaft nur schwer umsetzbar. So wird Mitarbeitern klar gemacht, dass Gewerkschaften auf See nicht erwünscht sind. Überstunden werden häufig vorausgesetzt und nicht bezahlt, Trinkgelder müssen häufig wieder abgegeben werden.

Wer eine Kreuzfahrt bucht, der beteiligt sich also an diesen perversen System der Ausbeutung. Die Reedereien stehen in einen großen Konkurrenzkampf und wollen deswegen keine besseren Arbeitsbedingungen mit höheren Löhnen bieten.

Auf Kreuzfahrtschiffen werden große Teile der Crew systematisch ausgebeutet.
Auf Kreuzfahrtschiffen werden große Teile der Crew systematisch ausgebeutet.

Immenser CO2-Ausstoß

Es ist das Ziel der internationalen Klimapolititk, bis zum Jahr 2100 die globale Erwärmung auf <2°C gegenüber dem Niveau vor der Zeit der Industrialisierung zu begrenzen. Auf dieser Grundlage würde jedem Menschen auf der Erde ein Ausstoß von 2,3 t CO2 pro Jahr zustehen.

Im Vergleich mit verschiedenen Verkehrsträgern schneidet die Kreuzfahrt zusammen mit der Flugbranche am schlechtesten ab. Kreuzfahrtschiffe haben einen extremem CO2 Verbrauch. Nach Berechnungen auf der Seite Atmosfair.de betragen die CO2-Emissionen bei einer Kreuzfahrt über 14 Tage in einem Kreuzfahrtschiff mit 2.000 bis 2.999 Passagieren 3.295 kg CO2 pro Person. Daraus ergibt sich für das Schiff ein CO2 Verbrauch von mindestens 470.714,286 kg CO2 pro Tag. Dabei sind die CO2-Emissionen durch den Flug noch nicht mit eingerechnet. Die Nabu rechnet es folgendermaßen vor – ein einzelnes Kreuzfahrtschiff verbraucht pro Tag fast so viel CO2 wie 84.000 Autos.

Kreuzfahrt CO2 Emissionen
Berechnung der Emissionen bei einer Kreuzfahrt über 14 Tage mit 2.000 bis 2.999 Passagieren. Quelle: www.atmosfair.de

Die Schifffahrt möchte selbstverständlich nicht für die entstandenen Klimaschäden infolge der Treibhausgas-Emissionen aufkommen. Das gilt auch für die Kreuzfahrt-Teilnehmer, obwohl die Reisen in den letzten Jahren deutlich günstiger und damit für viele überhaupt erst erschwinglich geworden sind.

Schweröl – der dreckige Treibstoff

Das ist für mich der schwerwiegendste Grund, um mich niemals in ein Kreuzfahrtschiff zu setzen. Der Sprit von Kreuzfahrtschiffen ist Schweröl. Es handelt sich ein Restprodukt der Raffinerien, das bei der Herstellung von Diesel und Benzin anfällt. Somit ist Schweröl für die Reedereien natürlich ein deutlich günstigerer Kraftstoff als Marinediesel. Diese Schweröle enthalten bis zu 4,5% Schwefel, Schwermetalle und weitere giftige Bestandteile. Bei der Verbrennung werden große Mengen von Schwefeloxiden, Stickoxiden, Russ und Feinstaub-Partikeln freigesetzt.

Mit anderen Worten – Kreuzfahrtschiffe sind wahre Gift- und Dreckschleudern. Im Schnitt verbrauchen Kreuzfahrtschiffe 150 Tonnen Schweröl pro Tag. An Land müsste Schweröl als Sondermüll entsorgt werden. An Land ist Schweröl als Treibstoff verboten, da es 3.500 Mal mehr Schwefel enthält, als es für PKW´s in Europa erlaubt ist. Laut der Nabu gibt es weltweit nur ein Kreuzfahrtschiff, das auf den Einsatz von Schweröl verzichtet.

Die Abgase sind schädlich für Mensch und Umwelt

Die Verbrennung von Schweröl und Marinediesel ist stark umwelt- und gesundheitsschädlich. Die Auswirkungen auf Fische, Vögel, Meeressäuger und fragile Ökosystem sind mitunter verheerend. Schweröl wird von der Weltgesundheitsorganisation WHO und von Wissenschaftlern als krebserregend eingestuft. Wissenschaftler vom Helmholtz-Institut haben herausgefunden, dass Nanopartikel aus Schweröl die Lunge und das Immunsystem schädigen. Deswegen empfehlen Hausärzte Menschen mit Atemwegserkrankungen, an keiner Kreuzfahrt teilzunehmen oder sich nur in bestimmten Bereichen auf dem Deck aufzuhalten. Die Partikelbelastung ist auf Kreuzfahrten rund 200 mal höher als bei normaler Umgebungsluft.

Fast die Hälfte der Zeit liegen Kreuzfahrtschiffe in Häfen. In dieser Zeit erfolgt eine Umschaltung im Dieselbetrieb. Das Schiff läuft dabei also weiter und verbraucht ungefähr so viel Energie wie eine Kleinstadt. Dabei sind auch die Einwohner der Hafenstädte den giftigen Schiffsgasen ausgesetzt. Eine veröffentlichte Studie der Nabu von 2015 belegt die Gesundheitsschäden für Anwohner durch diese Gase. Gefährlich sind dabei vor allem die krebserregenden Russpartikel – die WHO geht  übrigens davon aus, dass jährlich rund 50.000 Menschen durch diese Abgase sterben.

 

Wohin mit dem Müll?

Für die Gäste nur das Beste

Die Gäste auf Kreuzfahrtschiffen sollen nach allen Regeln der Kunst verwöhnt werden.

Das bedeutet natürlich, das immense Mengen an Nahrungs- und Lebensmitteln zusammen kommen. Da auch der letzte Gast des Abends ein volles Büffet vorfinden soll, wird jeden Tag eine unglaubliche Menge an Essen weggeschmissen.

Mülltrennung an Bord

Bei einem Schiff mit rund 3.000 Passagieren und All you can eat-Büffets sammelt sich naturgemäß eine große Menge an Müll an. Das Positive schon mal vorneweg – AIDA und TUI haben schon einiges unternommen, um den Müllproblem Herr zu werden. Moderne Kreuzschiffe verfügen über eine Müll- und Entsorgungsanlage bzw. eine Kläranlage für Abwässer. Der Müll wird bereits an Bord getrennt und gesammelt. Ein Umweltbeauftragter mit Offiziersrang hat außerdem die Aufgabe, die Abfallentsorgung un die Einhaltung der gesetzten Standards einzuhalten.

Die Reststoffe und Sonderabfülle machen rund 50% des Mülls aus und werden an Land entsorgt. Mehr als ein Viertel der Abfälle ist recyclebar und rund 8% der Abfälle werden an Bord verbrannt. Die dabei entstehende Energie wird an anderer Stelle wieder dem Schiffskreislauf  zugeführt.

Der entstehende Müll auf Kreuzfahrtschiffen. Quelle: FAIRreisen von Fran Herrmann.
Der entstehende Müll auf Kreuzfahrtschiffen. Quelle: FAIRreisen von Fran Herrmann.

Ungeheure Müllmengen auf Kreuzfahrtschiffen

Trotz der vorgesehenen Trennung liegt die produzierte Müllmenge auf Kreuzfahrtschiffen jenseits von gut und böse. Schließlich ist auf Kreuzfahrten fast nichts wichtiger als Essen und Trinken. All-Inclusive ist nicht anderes als Verschwendung. Auf Kreuzfahrtschiffen beträgt der Abfall rund 4 kg pro Person und Tag. Auf einem Schiff mit 3.500 Passagieren kommt pro Woche ungefähr eine LKW-Ladung an Essensabfällen zusammen.

Die Lebensmittelreste werden geschreddert und zerkleinert, danach erfolgt eine Ableitung ins Meer. An sich sind biologisch abbaubare Essensreste nicht giftig, doch die ungeheure Menge wirkt wie Gift. Diese Mengen an abgeleiteten Lebensmitteln können dazu beitragen, dass das Meer überdüngt wird. Diese Überdüngung fördert Algenwachstum und Sauerstoffmangel.

Neben den Lebensmitteln werden auch „Grauwasser“ aus Duschen bzw. Spülen und sogar „Schwarzwasser“ von den Toiletten ins Meer geleitet. Es geht hier immerhin um rund 150 Liter Abwasser pro Person und Tag. Ein weiteres Problem ist – es gibt kaum Kontrollen über das Recycling und die Verbrennungen an Bord. Die Realität und offizielle Angaben könnten also meilenweit auseinander gehen.

 

Ja, aber….

Dieser Artikel ist sehr kritisch gegenüber Kreuzfahrten. Deswegen gab es von einigen Lesern, die sich auf den Schlips getreten fühlten, ziemlich beleidigende und persönliche Kommentare. Dabei handelte es sich vor allem um Personen, die auf Kreuzfahrtschiffen gearbeitet haben.

Ich möchte hier gleich einige von ihren Argumenten aufzählen, um weitere unnötige Diskussionen im Keim zu ersticken.

Ja, aber… dieser Artikel ist sehr einseitig geschrieben und ziemlich undifferenziert

Es stimmt, dieser Artikel ist eindeutig gegen Kreuzfahrten. Aber legt das nicht schon die Überschrift „6 Gründe, warum ich nie an einer Kreuzfahrt teilnehmen werde“ nahe? Schon der Titel impliziert klar und deutlich, dass ich Kreuzfahrten gegenüber ablehnend eingestellt bin.

Wer also Kreuzfahrten verkauft, der sollte hier keine Argumente pro Kreuzfahrten suchen.

Wie kannst du denn über Kreuzfahrten schreiben, wenn du nie an einer teilnimmst? Oder bist du der neue Karl May?

Über diesen Kommentar musste ich lachen. Ja, ich bin der neue Karl May.

Wie kannst du gegen Kriege sein, wenn du noch nie Soldat warst? Warum lehnst du Atomkraftwerke ab, obwohl du noch nie in einen solchen gearbeitet hast? Wie kannst du gegen die Abholzung des Hambacher Forst demonstrieren, obwohl du noch nie als Förster gearbeitet oder auf einen Schaufelradbagger gesessen hast? Wie kannst du gegen Diebstahl sein, wenn du selbst noch nie bestohlen worden bist?

Ergeben diese Fragen einen Sinn? Nein! Ich kann auch Dinge ablehnen, ohne dass ich sie ausprobiert hätte.  Ich würde schon aus Prinzip keine Kreuzfahrt machen, vor allem da es umweltschädlich ist. Ich muss auch keine Kreuzfahrt machen, um zu dieser persönlichen Erkenntnis zu kommen.

Nur 8% der Schiffe weltweit sind Kreuzfahrtschiffe. Die Kreuzfahrt macht am Schiffsverkehr weltweit nur einen Anteil von 0.5% aus.

Ja, es stimmt. Bei den meisten Schiffen handelt es sich um Frachtschiffe und auch die sind mit Schweröl unterwegs.

Das ändert aber nichts daran, dass Kreuzfahrten absolut klima- und umweltschädlich sind. Es gibt einfach wesentlich umweltschonendere Möglichkeiten zum Reisen. So lange bei fast allen Kreuzfahrtschiffen Schweröl als Treibstoff verwendet wird, ändert sich dieser Fakt auch nicht. Gerade Kreuzfahrtschiffe ankern mitten in Hafenstädten und befahren fragile Ökosysteme.

Des Weiteren sind Frachtschiffe ein „notwendiges Übel“, Kreuzfahrtschiffe aber nicht.

Die Löhne auf Kreuzfahrtschiffen sind doch gar nicht so niedrig. Das war vielleicht noch vor Jahren so…

Doch, bei einem Großteil der Mitarbeiter sind die Löhne sehr niedrig. Das Fahren unter einen „Billigflagge“ ist bei Kreuzfahrtschiffen ein gängiges Geschäftsmodell. Dies ist hinreichend bekannt und es gibt auch genug Quellen, die das belegen.

Die Löhne mögen sich in den letzten Jahren verbessert haben, doch das ändert nichts an der grundsätzlichen Problematik. Je näher die Crewmitglieder an den Kunden arbeiten, desto höher ist – nachvollziehbarerweise – das Gehalt. Natürlich würden viele Beschäftigte in ihren Heimatländern weniger verdienen. Dennoch haben Kreuzfahrtschiffe einen westlichen Standard und die Mitarbeiter aus den „Billiglohnländern“ sind sind ein wesentlicher Grund, weshalb Kreuzfahrten zu immer günstigeren Preisen machbar sind.

Wer es trotzdem nicht glauben will und meint, das wäre nur vor einigen Jahren noch so gewesen, dem sei die folgende Folge Uncovered von Thilo Mischke empfohlen (Stand: November 2018). Ab 7 min 40 sek geht es um Mitarbeiter aus den Phillippinen auf Kreuzfahrtschiffen. Eine weitere Quelle ist der folgende Sternartikel vom 21.12.2018.

Fazit – eine kurze Zusammenfassung

Es gibt viel gute Gründe, um an keiner Kreuzfahrt teilzunehmen.

  • Kreuzfahrten sind schädlich für die Umwelt. Das Schweröl ist ein giftiger Treibstoff und die aus der Verbrennung resultierenden Abgasprodukte sind auch für Menschen alles andere als gesund. Dazu kommt der enorme Verbrauch an Nahrungsmitteln und Müll.
  • Ein Großteil der Belegschaft auf Kreuzfahrtschiffen wird im Grund ausgebeutet. Viele Mitglieder der Crew arbeiten unter einer fremden Flagge, was niedrige Löhne und extreme Arbeitszeiten zur Folge hat.
  • Auch für die Einheimischen an den Anlege-Häfen sind Kreuzfahrtschiffe oft nicht gerade willkommen. Die Massen an Touristen tragen zum lokalen Kollaps bei. Außerdem sind die ausgestoßenen Russpartikel massiv gesundheitsgefährdend. Noch dazu müssen die Häfen für einen großen Teil des Mülls von den Kreuzfahrtschiffen aufkommen.

Nützliche Links und Artikel

 

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  1. 3 Orte, an denen Kreuzfahrtschiffe nur noch beschränkt zugelassen oder verboten sind -

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